Chrome OS als Alternative zu gängigen Betriebssystemen

20. Januar 2020, von Redakteur

Google Chrome OSWer den Kauf eines Laptops oder eines Computers plant, steht dabei unter anderem vor der Frage, mit welchem Betriebssystem das Gerät ausgestattet sein soll. In der Regel fällt die Entscheidung zwischen Windows und macOS, wobei hier vermutlich jeder Nutzer klare Präferenzen hat.

Darüber hinaus gibt es mit Chrome OS seit einigen Jahren jedoch noch eine weitere Alternative. Während das Betriebssystem von Google in den USA vor allem an Bildungseinrichtungen weit verbreitet ist, ist es hierzulande noch relativ unbekannt.

Wie Chrome OS funktioniert und ob es sich als ernstzunehmende Alternative zu den Platzhirschen von Apple und Microsoft eignet, erfahren Sie im Folgenden.

Was ist Chrome OS?

Die Grundidee hinter Chrome OS ist die Entwicklung eines webbasierten Betriebssystems. Anstelle von klassischen Desktop-Anwendungen kamen daher zunächst ausschließlich Online-Tools, wie zum Beispiel Gmail oder Google Drive, zum Einsatz.

Die Bedienung erfolgt dementsprechend fast ausschließlich über den bekannten Chrome Browser von Google, wobei dieser mit den ganz normalen Addons aus dem Chrome Webstore erweitert werden kann.

Auf welchen Endgeräten funktioniert Chrome OS?

Im Unterschied zum reinen Chrome Browser kann Chrome OS nicht einfach auf einem normalen PC oder Laptop installiert werden. Stattdessen müssen sich interessierte Anwender von vornherein für den Kauf eines entsprechenden Geräts entscheiden.

Laptops mit Chrome OS werden als Chromebook und PCs als Chromebox bezeichnet, wobei es sich bei Letzteren um besonders kompakte Geräte, die mit einem Stand-PC optisch kaum etwas zu tun haben, handelt.

Vorteile des Betriebssystems von Google

Das Betriebssystem des Suchmaschinenriesen Google hat durchaus eine Reihe von Vorteilen zu bieten. So zeichnet es sich unter anderem durch eine besonders einfache Einrichtung der Hardware aus.

Während ein PC mit Windows schnell mehrere Stunden braucht, bis er zum ersten Mal startklar ist, reicht es bei einem Gerät mit Chrome OS, eine WLAN-Verbindung herzustellen und sich mit einem Google Konto anzumelden.

Ähnlich verhält es sich mit Updates. Diese laufen im Hintergrund und erfordern keine zeitintensiven Neustarts. Hinzu kommt, dass sich Chrome OS als vergleichsweise sichere Plattform erweist, da die Software stets aktuell ist und sich Anwender nicht um zusätzliche Antivirusprogramme kümmern müssen.

Geringe Anforderungen an die Hardware

Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass Chrome OS auch mit schwacher Hardware flüssig läuft. Für ein vernünftiges Nutzererlebnis ist daher kein teurer Prozessor notwendig, was sich natürlich auch im Preis vieler Chromebooks widerspiegelt.

Chrome OS startet in wenigen Sekunden

Wer einen etwas älteren PC oder Laptop besitzt, weiß aus leidiger Erfahrung, dass der Startvorgang mit der Zeit immer langsamer abläuft. Bei Chrome OS ist das jedoch anders.

Da die Festplatte nicht mit unnötigen Daten überladen wird und sich das System in regelmäßigen Abständen von selbst updated, starten Chromebooks und Co. auch nach Jahren noch genauso schnell wie am ersten Tag.

Nachteile und Einschränkungen von Chrome OS

Trotz aller genannten Vorteile hat Chrome OS natürlich auch einige Nachteile. Denn der Umstand, dass sich die Arbeit mit dem Betriebssystem größtenteils im Browser abspielt, bringt zwangsläufig die eine oder andere Einschränkung mit sich.

So gibt es zum Beispiel für viele beliebte Windowsprogramme keinen adäquaten Ersatz in Form von Addons für den Chrome Browser. Und auch die hauseigenen Office-Alternativen Google Docs und Sheets können es hinsichtlich ihres Funktionsumfangs längst nicht mit Microsoft Word und Excel aufnehmen.

Wer eine einfache Tabelle anlegen oder einen Brief schreiben möchte, dürfte damit zwar kein Problem bekommen. Bei etwas komplexeren Dingen stoßen Google’s Office-Anwendungen jedoch an ihre Grenzen.

Chrome OS und die Google Cloud

Darüber hinaus sollten sich Nutzer von Chrome OS darüber im Klaren sein, dass sie ihre Daten bei Google in der Cloud speichern. Ob das ein Nachteil oder am Ende sogar ein Pluspunkt ist, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden.

Android Apps auf dem Chromebook

Auch wenn man dem Betriebssystem Chrome OS durchaus kritisch gegenüber stehen darf, lässt sich nicht leugnen, dass Google viel Arbeit in die Weiterentwicklung seiner Software steckt.

Seit einiger Zeit können zum Beispiel auch Android Apps auf Chromebooks installiert werden. Dadurch lässt sich der Funktionsumfang deutlich erweitern, was vielleicht auch den einen oder anderen Kritiker davon überzeugt, dem Betriebssystem einmal eine Chance zu geben.

Chrome OS – unser Fazit

Chrome OS ist mit Sicherheit nicht für jeden Anwender die richtige Wahl. Ob das Betriebssystem Ihren Vorstellungen entspricht, hängt in erster Linie von Ihren individuellen Anforderungen ab.

Für bestimmte Programme gibt es in Chrome OS nach wie vor keine geeignete Alternative, sodass dem Betriebssystem gerade im Hinblick auf den beruflichen Einsatz an manchen Stellen Grenzen gesetzt sind.

Wer sich jedoch nach einem wartungsarmen Gerät zum Beantworten von E-Mails, für das Surfen im Internet oder das Streamen von Filmen und Serien umsieht, findet in einem Chromebook definitiv eine preiswerte Alternative zu klassischen Laptops oder Macbooks.