Audio-Plugins – Die richtige Wahl für einen modernen Sound

20. September 2013, von Steffen

Professionelle Tonstudios haben seit Jahren Probleme damit, ausreichend Kundschaft anzuziehen. Betrachtet man die immense Entwicklung auf dem Gebiet des Homerecordings, ist das auch nachvollziehbar. Mit einer überschaubaren Grundausrüstung und einer Fülle an hochwertigen Plugins zu günstigen Konditionen kann man seine Aufnahmen selbst veredeln.

Bewusstsein für den Bedarf schaffen

Digitale ObjekteLiegt das aufgenommene Audiomaterial bereits in der Aufnahmesoftware vor, muss man sich zunächst bewusst machen, inwiefern der Klang geformt werden soll. Die riesige und dabei unübersichtliche Auswahl an Audio-Plugins lässt eine spontane Entscheidung zu diesem oder jenem Plugin nicht zu. Das Angebot reicht von Werkzeugen zur dezenten Klangformung bis hin zu extrem verfremdenden Plugins. Komplett unbearbeitet klingen alle Aufnahmen noch undifferenziert und bringen nicht den Druck mit, der tagtäglich im Radio und auf CDs zu hören ist.

Damit die Aufnahmen den nötigen Feinschliff erhalten, um einen großen Schritt in Richtung professioneller Produktionen zu gehen, sind Plugins wie Equalizer, Kompressor, Limiter und Reverb ein wichtiger Anfang. So lässt sich die gefühlte Lautstärke erhöhen sowie die einzelnen Instrumente und Stimmen voneinander abgrenzen, sodass sie sich nicht gegenseitig überlagern. Auf vielen Internetseiten kann man solche Plugins finden, häufig sogar kostenlos.

Effekte korrekt anwenden

Was Audio-Plugins so benutzerfreundlich macht, ist ihre Kompatibilität zu vielen Programmen. Die meisten Plugins lassen sich in der Audiosoftware über die VST-Schnittstelle des Computers nutzen, es gibt nur wenige Ausnahmen, die abhängig von der verwendeten Software sind. Auf allen Tonspuren lassen sich mehrere Effekte einschleifen, die jedoch in der richtigen Reihenfolge zum Einsatz kommen sollten, um ihre jeweilige Wirkung nicht gegenseitig aufzuheben. Grundsätzlich ist es für perkussive und vokale Elemente ratsam, zuerst den Equalizer anzuwenden und dann den Kompressor. Ebenso ist zu beachten, dass ein dezenter Einsatz der Effekte meist genügt, da andernfalls die Dynamik und damit auch der natürliche Eindruck leidet. Für völlig synthetische Musik und Klangexperimente muss dies jedoch nicht gelten.

Es gibt kein Plugin für Musikalität

Setzt man Audio-Plugins gezielt und unauffällig ein, verleihen sie dem Tonmaterial Glanz und Lebendigkeit. Doch man kann schnell auf Grenzen stoßen, zu deren Überwindung kein Plugin und auch kein Tontechniker ausreicht. Voraussetzung für einen sinnvollen Einsatz von Audio-Plugins ist ein hohes Maß an Perfektion am Instrument, denn schlechte Ideen und schlecht aufgenommene Tonspuren bleiben schlecht. Ein Gespür für den Songaufbau und fesselnde Melodien sollte ebenfalls vorhanden sein und mit einer inneren Vorstellung vom gewünschten Klangbild lässt sich dieses schließlich mit Hilfe von Plugins realisieren.

(Bild: chanpipat – Fotolia)