Warum sich ein Umstieg auf Gimp 2.10 lohnt

19. September 2019, von Redakteur

leistungsstarke BildbearbeitungWer nach einer ernsthaften kostenlosen Alternative zu Photoshop sucht, kommt nicht um das Bildbearbeitungsprogramm Gimp herum. Die erste öffentliche Testversion der freien Software erschien bereits im Jahr 1995, sodass Gimp mittlerweile mehr als 30 Jahre auf dem Markt ist.

Seitdem wurde das Tool stetig weiterentwickelt, an den aktuellen Stand der Technik angepasst und um neue Funktionen ergänzt. Das letzte größere Update erfolgte im April 2018 mit dem Release von Gimp 2.10. Seit Juni 2019 steht nun die aktuellste Version 2.10.12 des Bildbearbeitungsprogramms zum Download bereit.

Welche Neuerungen Gimp 2.10 mit sich gebracht hat und warum sich ein Umstieg lohnt, erfahren Sie im Folgenden.

Das ist neu in Gimp 2.10

Von der letzten stabilen Version von Gimp (2.8) bis zur Veröffentlichung von Gimp 2.10 sind fast sechs Jahre vergangen. Doch diese Zeit wurde von den Entwicklern offensichtlich gut genutzt. Denn die neue Version von Gimp wartet mit einer ganzen Reihe von Änderungen auf, welche die freie Software der kostenpflichtigen Konkurrenz wieder einen deutlichen Schritt näher bringt.

So können sich Anwender bei Gimp 2.10 unter anderem über eine neu designte Benutzeroberfläche, eine leistungsstärkere Technik sowie ein verbessertes Farbmanagement freuen.

Gimp 2.10 mit neuer Benutzeroberfläche

So leistungsfähig die Vorgängerversion Gimp 2.8 auch gewesen sein mag – das Design der Benutzeroberfläche machte stets einen altbackenen, beinahe unprofessionellen Eindruck.

Doch zum Glück gehört das künftig der Vergangenheit an. Wer Gimp 2.10 das erste Mal startet, wird schnell feststellen, dass das Design jetzt merklich moderner daherkommt.

Für die Benutzeroberfläche von Gimp 2.10 kann aus folgenden vier Themes gewählt werden:

  • Light
  • Dark
  • Grey
  • System

Gimp 2.10 mit neuer Technik

Selbstverständlich beschränken sich die Änderungen in Gimp 2.10 nicht auf ein moderneres Design, sondern umfassen auch die verwendete Technik, die hinter dem Programm steckt.

Die Bildverarbeitung in Gimp 2.10 wurde fast vollständig zu Generic Graphics Library (GEGL) portiert. GEGL ist eine Programmierbibliothek, die in erster Linie für Gimp entwickelt wurde. Sie ermöglicht die Bildbearbeitung mit einer höheren Bittiefe von 32 Bit, was gegenüber 8 Bit in der Vorgängerversion ein deutlicher Fortschritt ist.

Zudem können verschiedene Formate, wie zum Beispiel PSD oder PNG, nun verlustfrei exportiert und importiert werden. Durch die Nutzung mehrerer Prozessorkerne arbeitet Gimp 2.10 im Vergleich zu älteren Versionen außerdem deutlich schneller und zeigt vorgenommene Änderungen praktisch in Echtzeit an.

Verbesserte Optionen für die Bildbearbeitung bei Gimp 2.10

Abgesehen von der grundsätzlichen Technik, die in Gimp 2.10 zum Einsatz kommt, hat sich auch im Hinblick auf die Optionen für die Bildbearbeitung einiges getan. Bislang konnten Masken nur auf Ebenen angewendet werden. Nun ist ihre Anwendung auch auf Ebenengruppen möglich.

Zudem ermöglicht die neue Filtervorschau, welche die vorgenommene Änderung nur auf die Hälfte des Bildes anwendet, einen direkten Vergleich mit dem Original. Darüber hinaus unterstützt Gimp 2.10 das Arbeiten an importierten Fotos mit von sRGB abweichenden ICC-Farbprofilen. Die Farbtiefe kann wahlweise auf 8, 16 oder 32 Bit eingestellt werden.

Weitere erwähnenswerte Neuerungen in Gimp 2.10 stellen unter anderem die Optionen zum gezielten Aufhellen von Schatten, beziehungsweise Abdunkeln von zu hellen Bildbereichen sowie verschiedene auf GEGL basierende Filter, die Fotografen bei der Bildbearbeitung nutzen können, dar.

Gimp 2.10 – unser Fazit

Gimp 2.10 erweist sich gegenüber seinen Vorgängern als deutlicher Schritt nach vorne. Die vorgenommenen Änderungen beschränken sich längst nicht nur darauf, das Look and Feel der Software in modernem Glanz erstrahlen zu lassen.

Darüber hinaus sorgen auch die aktualisierte Technik sowie verschiedene Neuerungen bei der Bildbearbeitung dafür, dass Gimp 2.10 älteren Versionen merklich überlegen ist.

Wer bei der Bildbearbeitung auf eine zeitgemäße und leistungsstarke Software setzen möchte, ohne dafür viel Geld ausgeben zu müssen, liegt mit Gimp 2.10 daher definitiv richtig.

Sollte bei Ihnen bislang noch eine der Vorgängerversionen zum Einsatz kommen, empfehlen wir Ihnen, Gimp 2.10 zeitnah herunterzuladen und die Neuerungen des Programms selbst zu testen.

Gimp Plugins erweitern den Funktionsumfang

Gimp ist bereits von Haus aus ein ausgesprochen leistungsfähiges Programm für die Bearbeitung von Bildern und Grafiken. Obwohl das Tool vollkommen kostenfrei genutzt werden kann, erweist es sich durchaus als ernstzunehmende Alternative zu kostenpflichtigen Programmen.

Hinzu kommt, dass sich der Funktionsumfang von Gimp mithilfe zahlreicher Plugins deutlich erweitern lässt. So können zum Beispiel mit wenigen Klicks verschiedene Pinsel, Filter oder Effekte in die Software integriert werden, sodass den Möglichkeiten, die das Programm bietet, praktisch keine Grenzen gesetzt sind.

Speziell für Gimp 2.10 gibt es beispielsweise eine tolle Sammlung mit mehr als 100 Scripten, mit denen Sie unter anderem Kontraste ändern, Rahmen einfügen oder die Schärfe anpassen können. Der Autor des Bundles hat alle enthaltenen Scripte für die Nutzung in Gimp 2.10 aktualisiert. Eine Verwendung in der aktuellen Version der Software stellt somit kein Problem dar.

Hier können Sie sich das Scripte Bundle für Gimp 2.10 downloaden.