Ein eigener Adblocker für Chrome-Browser?

20. April 2017, von Redakteur

 

responsive-2044932_1920Zurzeit grassieren Gerüchte, dass Chrome-Nutzer bald weniger Werbung zugemutet wird. Demnach will das Wall Street Journal erfahren haben, dass Google momentan an einem eigenen Adblocker arbeitet. Die Software soll allerdings nicht jede Werbung unterdrücken, sondern nur eine bestimmte Auswahl.

 Medienbericht

Der Medienbericht besagt zudem, dass sich Chrome-User auf bereits in den kommenden Wochen auf dieses neue Feature freuen dürfen.

Laut Quellen, die angeblich mit den Plänen vertraut sind, wird es den Adblocker sowohl für den Desktop-Browser als auch für die Chrome-App geben.  Es lässt sich sogar vermuten, dass der Adblocker standardmäßig aktiviert sein wird. Weiter heißt es, dass noch Software-Probleme bestehen. Diese könnten dazu führen, dass Chrome den Adblocker doch nicht veröffentlicht. Allerdings sollen zurzeit Fehler ausgemerzt werden.

Coalition for Better Ads

Auf Nachfrage bei Google sagte ein Sprecher, dass man Gerüchte und Spekulationen generell nicht kommentieren würde. Er bestätigte aber eine enge Zusammenarbeit Werbeindustrie um die Coalition for Better Ads besser unterstützen zu können.

Bei der Coalition for Better Ads handelt es sich um eine Kooperation verschiedener Unternehmen um Nutzern bessere Werbeinhalte zuzumuten. Zu diesem Interessenverbund zählen u.a. Unilever, Facebook und Google. Diese Unternehmen haben bestimmte Standards erarbeitet für digitale Werbeformen.

Standards

Die Standards sehen beispielsweise vor, dass Werbevideos, welche automatisch gestartet werden, nur ohne Ton abgespielt werden dürfen. Ebenso muss es möglich sein ganzseitige Banner sofort zu schließen und nicht erst einen gewissen Countdown abwarten zu müssen.

Daher liegt die Vermutung nah, dass der zukünftige Chrome-Adblocker genau solche Werbeinhalte filtert, die gegen diese Richtlinien verstoßen.

Google greift nach noch mehr Macht

Man sollte nun nicht fälschlicherweise davon ausgehen, dass Google ausschließlich das Wohl der Nutzer im Sinn hat und nun sämtliche Werbung im Netz verbannt. Denn Anzeigen im Internet sind eine lukrative Einnahmequelle für den US-Konzern. Das eigentliche Ziel Googles dürfte daher eher in der Steigerung der Machtposition hinsichtlich des Werbeblockermarktes sein.

Internetwerbung

Aufgrund dessen, dass der Chrome-Browser zurzeit mit Abstand der beliebteste Browser ist, könnte es Google gelingen durch einen eigenen Adblocker gravierenden Einfluss auf die Entwicklung der Internetwerbung zu nehmen. Werbung würde nach den Vorstellungen von Google gestaltet werden um ja nicht „weggefiltert“ zu werden und somit immer noch zahlreiche Menschen zu erreichen.

Der Chrome-Browser liegt im Nutzer-Ranking weit vor den Microsoft-Browsern Edge und Internet Explorer und lässt auch Mozilla Firefox weit hinter sich. Es wird geschätzt, dass etwa jeder vierte Internetuser ein separates Programm zu Unterdrückung von Werbeanzeigen benutzt. Mit einem eigenen Adblocker könnte Google seine User dazu bringen auf andere Software zu verzichten. Es ist davon auszugehen, dass ein Google-Chrome-Adblocker die eine oder andere Werbeanzeige unterdrückt, aber mit Sicherheit nicht alle und schon gar keine Google-Ads.