Mozilla trennt sich von der Aktivierungs-Whitelist für NPAPI-Plug-Ins in Firefox 47

31. August 2016, von Redakteur

browser-773216_1920NPAPI-Plug-Ins befinden sich schon länger auf dem absteigenden Ast. Bereits in Firefox 30 wurden diese mit der Click-to-Play-Funktion versehen. Eine Ausnahme bildeten einige Plug-Ins, die auf die Whitelist gesetzt wurden. Die Plug-Ins der Whitelist waren standardmäßig stets aktiviert, sofern der Nutzer diese installiert hatte. Dieses hat nun mit Firefox 47 ein Ende. Die NPAPI-Plug-Ins wurden seit Firefox 30 auf Click-To-Play gesetzt, weil diese maßgebliche Auswirkungen auf die Stabilität, Performance und Sicherheit haben. Mit Click-to-Play muss der Nutzer die jeweiligen Plug-Ins manuell aktivieren bis diese ihren Betrieb aufnehmen.

Wer konnte auf die Whitelist gesetzt werden?

Mit Firefox 30 wurde eine sog. Whitelist ins Leben gerufen, die Ausnahmen der NPAPI-Plug-Ins aufnahm. Mit dieser Maßnahme sollte der Übergang erleichtert werden.  Pluginentwickler konnten bei Mozilla die Aufnahme auf die Whitelist beantragen. Wurde diesem Antrag stattgegeben wurde das jeweilige Plug-In für eine befristete Zeit der Whitelist hinzugefügt.

Allerdings war die Aufnahme an eine Bedingung geknüpft. Der Antragsteller musste einen glaubhaften Plan vorlegen, wie er das Plug-In in einem gewissen Zeitraum auf einer der Webstandards verlagern wollte.  Kurzum: Er musste darlegen wieso er noch länger in den Genuss der standardmäßigen Aktivierung, nicht erst durch den User, kommen musste und wie er sich für die Zukunft eine alternative Lösung unter Zuhilfenahme von anderen Webstandards durchsetzen wollte.

Welche Plugins sind betroffen?

Die Whitelist wird nun weitestgehend mit Firefox 47 gelöscht. Demnach kommen auch die sich darauf befindlichen Plug-Ins nicht mehr in den Genuss automatisch aktiviert zu sein. Betroffen sind u.a. die Plugins: McAfee Security Scanner Detection Plugin, McAfee SiteAdvisor Enterprise, McAfee Virtual Technician, Cisco WebEx, Coupons Inc. Coupon Printer, Roblox Launcher Plugin, Skype, Cisco Jabber SDK, Cisco VGConnect for directv.com, Verimatrix ViewRightWeb, VidyoWeb, Nexus Personal, Nexus Personal BankID, Box Edit, Cisco Jabber Client, Gradecam, Facebook Video Calling, Estonian ID-card Plugin, Unity Player, MS Office Lync Plugin, F5 Networks SSLVPN Plugin, Smart Card Plugin und Novell iPrint Client.

Eine Ausnahme bleibt

Die Whitelist wird allerdings nicht vollständig entfernt. Ein Plug-In komme in den Genuss eine Ausnahme zu bilden. Als einzig verbliebendes NPAPI-Plug-In bleibt der Adobe Flash Player auf der Whitelist bestehen. Sofern der Firefox Nutzer den Adobe Flash Player installiert hat, wird dieser als einziges automatisch aktiviert ohne eine vorherige Zustimmung einzufordern.

Warum bleibt Flash verschont?

Die Entfernung der Whitelist ist ein Schritt, der über kurz oder lang fällig wurde. Aber warum wird der Adobe Flash Player nach wie vor verschont? Der Flash Player ist immer noch eines der weitverbreitesten Plug-Ins. Insbesondere im Bereich der Online-Spiele ist er von großer Bedeutung. Diese Games können nur mit großem Aufwand auf eine andere Technologie umgesetzt werden. Nun geben einige das Argument an, dass der Umstieg im Bereich der Wiedergabe von Videos ja auch gut funktioniert hat. Dieses lässt sich auch nicht bestreiten. Allerdings ist es nun wirklich nicht weiter schwierig eine Videodatei in ein anderes Format zu verpacken.

Es mangelt prinzipiell ja nicht an der Technologie. Die Bremse Flash-Inhalte komplett auszumerzen besteht im hohen Zeitaufwand. Flash ist eine etablierte Technologie, die seit Jahren besteht und von fast jedermann genutzt wurde. Sämtliche Inhalte zu konvertieren benötigt also eine Menge Zeit. Flash gilt heute als veraltete Technologie und dennoch wird sie weiterhin von zahlreichen Personen genutzt. Es soll ja beispielsweise auch noch Menschen geben, die keinen Blu-ray-Player besitzen, sondern weiterhin DVDs schauen.

Des Weiteren lässt sich der Flash-Player nach wie vor manuell deaktivieren, sofern er installiert ist. Wer vollständig auf diesen verzichten kann, ist zudem nicht verpflichtet den Flash Player generell zu installieren. Beim Flash Player handelt es sich um ein zusätzliches Plug-In. Er ist nicht ein integrierter Bestandteil von Firefox.