Online verkaufen: Tipps für den eigenen Shop

21. Mai 2014, von Chris Mittelsdorf

E-Commerce liegt voll im Trend, denn mit seiner enormen Reichweite eignet sich das Internet ideal als Plattform zum Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen aller Art. Wer sich im Überangebot an kreativen und breit gefächerten Online-Shops behaupten will, sollte sich bereits vor Eröffnung des eigenen virtuellen Geschäfts mit dessen grundlegenden Komponenten auseinandersetzen, allen voran mit der technischen Basis des Online-Shops.

Konkurrenz

Bevor man sich überhaupt mit der Gestaltung des eigenen Online-Shops beschäftigt, ist es ratsam, sich einen Überblick über Shops zu verschaffen, die konzeptionell und in Hinblick auf Sortiment und Zielgruppe dem eigenen Shop ähnlich sind. Auch wenn die Redewendung „Konkurrenz belebt das Geschäft“ in einigen Fällen zutreffen mag, macht ein gesättigter Markt die Etablierung des eigenen Shops nicht unbedingt einfacher. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, ein Hauptaugenmerk bei der Planung des virtuellen Geschäfts auf Exklusivität zu legen.

Die technische Basis

Online-ShoppingSogenannte E-Commerce-Plattformen dienen als technische Grundlage von Online-Shops. Hier hat man die Wahl zwischen kostenpflichtiger Shopsoftware und Community-gestützten Open-Source-Lösungen. Egal für welche Variante man sich letztlich entscheidet, muss man sich eines vor Augen halten: Wird der Shop ohne Unterstützung von IT-Spezialisten betrieben, sollte der Shopbetreiber über ein gewisses technisches Verständnis verfügen. HTML- oder CSS-Kenntnisse sind in diesem Zusammenhang von unschätzbarem Wert.

Zu den beliebtesten E-Commerce-Plattformen der vergangenen Jahre zählen die Open-Source-Lösungen Magento und PrestaShop, die sich dank vielfältiger Einstellungsmöglichkeiten, zahlreicher designtechnischer Optionen und regelmäßigen Software-Updates einen hohen Stellwert bei Shopbetreibern erarbeitet haben. Dabei sind die Vorzüge beider Plattformen sehr verschiedenen.

Magento

Pro

  • Multishop-Fähigkeit: mehrere Shops können in einem Backend gepflegt werden
  • hohe Skalierbarkeit
  • mehrsprachig
  • viele Marketing-/Promotion-Features
  • suchmaschinenoptimierte URLs
  • Grundversion bereits für mobile Endgeräte optimiert

Contra

  • hohe Hardware-Anforderungen
  • sehr komplex und für Laien etwas unübersichtlich
  • Update auf neuere Version oft mit Fehlfunktionen verbunden

PrestaShop

Pro

  • einfache Installation (grundlegende IT-Kenntnisse sollten vorhanden sein)
  • viele kostenlose Module & Templates
  • stetige Weiterentwicklung
  • multilinguale Oberfläche standardmäßig vorhanden
  • hilfsbereite, internationale Community

Contra

  • Multishop-Funktion nicht standardmäßig integriert
  • wichtige Module sind kostenpflichtig

Parallel zur Installation einer speziellen E-Commerce-Plattform kann man Content Management Systeme wie WordPress oder Joomla in Online-Shops „verwandeln“. Dies geschieht  mit Hilfe von Plugins, die das Blog-Verwaltungssystem um einige wichtige Funktionen erweitern und so den Verkauf von verschiedensten Produkten ermöglichen.

Seriöse Aufmachung

Ein seriös wirkendes Design, das weder zu extravagant noch zu bieder wirkt, ist von großer Wichtigkeit. Schließlich hat die grafische Gestaltung des Online-Shops maßgebenden Einfluss auf den ersten Eindruck, den ein potenzieller Kunde vom Shop bekommt. Hochauflösende und aussagekräftige Produktbilder, eine dem Thema entsprechende Farbgestaltung und eine übersichtliche Navigation tragen gleichermaßen zu einem positiven Gesamteindruck bei.

Ist der eigene Shop fertiggestellt und hat die ersten Praxistests erfolgreich überstanden, sollte man ihn unbedingt neutral und unabhängig bewerten lassen. Gütesiegel wie „Trusted Shops“ sorgen für noch mehr Vertrauen beim Kunden und haben sich in der E-Commerce-Branche als besonderes Qualitätsmerkmal fest etabliert.

Transparenz & Schlichtheit

Eine transparente Gestaltung des Online-Shops stellt ebenfalls eine vertrauensbildende Maßnahme dar. Detailiierte Informationen zu den Versand- und Lieferbedingungen sowie eine eindeutige Angabe der Mehrkosten sind unabdingbar. Ein breites Angebot an Zahlungsarten ist ebenfalls gern gesehen, da es dem Kunden größtmögliche Flexibilität gewährleistet. Man sollte auf jedes Detail achten, auch wenn dies etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Der eigene Online-Shop bedarf guter Vorbereitung und muss sich von der Masse anderer Shops abheben.

Alternative: Verkauf auf Online-Marktplätzen

Wer nach der genaueren Auseinandersetzung mit dem Vorhaben „eigener Online-Shop“ zu dem Entschluss kommt, dass die Eröffnung eines vollwertigen Online-Shops zu aufwendig und dem vielleicht überschaubaren Angebotsspektrum nicht angemessen ist, für den gibt es eine Art Zwischenlösung: Online-Markplätze wie Ebay oder Amazon bieten die Möglichkeit, die eigenen Waren unkompliziert im Internet zu verkaufen und vom bekannten Namen der Verkaufsplattformen zu profitieren. Dabei muss man jedoch die unterschiedlich hohen Provisionskosten beachten, die der Anbieter für die erfolgreiche Nutzung der „Verkaufsfläche“ aufruft.

Private Verkäufer, die sich via Internet in erster Linie von gebrauchten Waren trennen möchten, sind bei Ankaufs-Plattformen wie ReBuy, Momox oder Zoxs an der richtigen Adresse. Bei Momox kann man beispielsweise unter http://www.momox.de/film-ankauf/ankauf-von-gebrauchten-film-dvds.html nicht mehr benötigte DVDs veräußern und in Sekundenschnelle anhand des Barcodes oder der ISBN errechnen lassen, wie viel man beim Verkauf seiner Gebrauchtware verdient. Die hier offerierten Ankaufspreise entsprechen nicht immer den ideellen Werten, die manche Artikel für den Verkäufer besitzen. Aus neutraler Sicht sind diese aber mehr als gerechtfertigt, was sich auch in der steigenden Beliebtheit derartiger Webseiten widerspiegelt.

(Bild: Joachim Wendler – Fotolia)