Framework GStreamer bekommt neue Plugins und Features
Medien korrekt darstellen
Das entwicklerfreundlich gestaltete Tool GStreamer wurde bereits 1999 zu einem öffentlichen Projekt erklärt. Programmierer können auf ein einfaches Grundgerüst des Frameworks zugreifen und dadurch viel Zeit bei der Entwicklung neuer Programmbestandteile einsparen. Die Aufgabe von GStreamer besteht prinzipiell in der Bereitstellung von Funktionen für die Verarbeitung von multimedial vorliegenden Datenströmen.
Mit GStreamer gelingt die fehlerfreie Darstellung von Videos oder Audiodateien in Mediaplayern und Schnittprogrammen. Weil das Framework für alle gängigen Betriebssysteme wie Linux, Mac OS oder Windows konzipiert wurde, stellt es vielen Nutzern grundlegende Funktionen im Umgang mit Medien auf dem Computer und in Netzwerken zur Verfügung.
Plugins für Bluetooth-Interaktion & mehr
Zum umfangreichen Paket des GStreamer 1.2.0 gehört das Plugin Bluez. Mit dessen Hilfe wird die Interaktion zwischen Computer und verbundenen Bluetooth-Geräten ermöglicht. Kodierungen von Videoinhalten gelingen dank mehrerer neuer Erweiterungen noch flexibler. So unterstützt das Vpx-Plugin nun auch den Videocodec VP9, der sowohl de- als auch encodiert werden kann. Ebenfalls erneuert wurden das Plugin Demuxer für Microsofts Smooth Streaming/Jpeg2000 sowie das WebP-Plugin, für das in GStreamer 1.2.0 jetzt eine Decodierungsmöglichkeit vorliegt. Hinzu kommen Plugins für Daala und für das Dash-Adaptive-Streaming-Protokoll, auch eine Bibliothek für Datenstrukturen von MPEG-TS-Containern wurde geschaffen.
Stabilität im Vordergrund
Wie es oft in freien Entwicklerprojekten der Fall ist, bemüht man sich auch bei GStreamer darum, eine möglichst intensive Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Projekten zu gewährleisten. Diese Offenheit führt neben den vielen Plugin-Neuerungen zu einem grundsätzlichen Ausbau der Stabilität. Verschiedene Streams können durch ein optionales Group-ID-Feld für Start-Stream künftig gruppiert und gleichzeitig gestartet werden. Die Programmierschnittstelle API wurde um ein Flag erweitert, welches beim Start von Sparse Streams benutzt werden kann. Außerdem wurde die V4l2-Bibliothek für die GStreamer-Version von Linux verbessert sowie das Chroma-Subsampling optimiert. Vor allem die Verarbeitung von Interlaced-Videos erfolgt somit reibungsloser. GStreamer kommt somit besonders der erst kürzlich erschienenen Version 3.10 der Linux-Arbeitsumgebung GNOME zugute.
(Bild: Sergey Nivens – Fotolia)