Internet-Explorer-App unter Windows 10 benutzen

5. Dezember 2016, von Redakteur

browserDer Internet Explorer gehört als Browser mit Einzug von Windows 10 im Grunde der Vergangenheit an. Der Nachfolger nennt sich Edge. Die Intention von Microsoft war es mit Windows 10 einen anderen Weg zu gehen und nach dem glücklosen Vorgänger Windows 8 einen Neustart zu wagen. Zu diesem Weg zählte auch sich vom geschichtsträchtigen Internet Explorer weitestgehend zu verabschieden und einen neuen Browser von der Leine zu lassen. Obwohl Edge bisher den Konkurrenten Firefox und Chrome in fast nichts nachsteht, wünschen sich viele Nutzer den altbewährten Internet Explorer zurück.

Internet Explorer unter Windows 10 nur noch als normale Anwendung verfügbar

Microsoft hat unter Windows 8 und 10 jeweils zwei Browser ins System integriert. Während unter Windows 8 der Internet Explorer sowohl als Desktop- als auch als App-Variante zur Verfügung stand, gewährt Microsoft unter Windows 10 lediglich die Nutzung als Desktop-Version. Als Alternative zur App-Version beinhaltet Windows 10 den Edge Browser. Der Edge Browser gilt dabei als Universal-App. Diese kann sowohl per Maus als auch per Fingergesten via Touchscreens bedient werden.

Nutzer, die nun die App-Version des Internet Explorer unter Windows 10 schmerzlich vermissen, können diese über einen Umweg über Zusatz-Software nachrüsten. Der (Zauber-) Vorgang nennt sich Virtualisierung.

IE-App unter Windows 10 nutzen

Keines der Windows 10 Bordmittel wie Gruppenrichtlinien-Editor, Registrierungs-Editor oder Internetoptionen gewähren die Chance die Internet-Explorer-App unter dem Betriebssystem zu nutzen. Wer einen Windows-8-PC oder ein Surface-RT-Tablet nutzt kommt weiterhin in den Genuss der App-Anwendung. Alle anderen müssen auf die Nutzung der IE-App per Virtualisierung setzen. Mit Virtualisierung ist gemeint, dass ein anderes Betriebssystem innerhalb eines eigenen Fensters läuft. Wer beispielsweise ein Windows 8-Betriebssystem in VirtualBox installiert, kann problemlos die IE-App verwenden. Das Ausblenden der Bedienelemente der VirtualBox vermittelt den Eindruck die echte Internet Explorer-App zu bedienen. Oftmals wird in diesem Zusammenhang von einer nativen Verwendung gesprochen.

Installation

Die Installation von Windows 8 in einer Virtualisierungs-Software kann per Setup-DVD erfolgen oder der Nutzer lädt ein vorgefertigtes Systemabbild zu Testzwecken von Microsoft direkt herunter. So ein Download steht für Windows 7, 8.1 und 10 bereit. Windows Vista wurde aus dem Angebot entfernt.

Vorteile der IE-App

Die weitere Benutzung der Internet Explorer App bietet einige Vorteile, welche nicht zu verachten sind. Das Alleinstellungsmerkmal, die unten angebrachte Adressleiste, mag ein Vorteil sein oder nicht. Letztendlich liegt dies im Auge des Benutzers. Aber die App bietet durchaus „echte“ Vorteile.

So gibt der Internet Explorer, ebenso wie Edge, Flash-Inhalte wieder ohne von der Installation des Adobe Flash Players abhängig zu sein. In diesem Punkt ist der Internet Explorer beispielsweise seinem Konkurrenten Firefox sogar voraus.

Einbindung

Zudem gewährt die App-Version des Internet Explorers weitere Sicherheitsvorteile. Die Applikation unterbindet jegliche Einbindungen von Plug-Ins. Dadurch haben Adware oder Toolbars so gut wie keine Möglichkeiten die App zu infizieren. Ein unerlaubter Zugriff auf die Daten des Nutzers ist damit kaum möglich.

Des Weiteren schützt die Virtualisierung weiterhin vor unerwünschten Nebenwirkungen. Die Virtualisierung sorgt für eine klare Abgrenzung von Windows 10 und Windows 8. Bedingt dadurch erfolgt eine mehrfache Abschottung der App.

Internet-Explorer 11 finale Version

Sicher sprechen zahlreiche Argumente für die Nutzung der Internet Explorer App. Allerdings sollten Nutzer beachten, dass es sich bei der aktuellen Version 11 um die finale Ausführung handelt. Die Entwicklung vom Internet Explorer wurde seitens Microsoft eingestellt. Nutzer können lediglich auf Sicherheitsupdates setzen, die es noch geben soll. Aber grundlegende Weiterentwicklungen des Browser werden nicht mehr vorangetrieben.

Allerdings stagniert das Internetleben nicht. Es entwickelt sich weiter und der Internet Explorer wird irgendwann den Anforderungen nicht mehr gerecht werden. So wird es zwangsläufig dennoch irgendwann darauf hinauslaufen, dass Nutzer der IE-App nach einer Alternative Ausschau halten müssen.