Chrome Addons sollen auch im Mozilla Firefox Browser funktionieren

15. Oktober 2016, von Redakteur

firefox-303322_1280Dem Firefox-Browser stehen große Veränderungen bevor. Die Abschaffung der NPAPI-Plug-Ins schreitet mit großen Schritten voran und Mozilla arbeitet daran den Nutzern trotzdem jegliche Möglichkeiten bieten zu können ungestört und ohne Hindernisse im WWW surfen zu können. Unter NPAPI Plug-Ins fallen u.a. Java, Silverlight und Adobe Flash Player. Mit Ausnahme vom Flash Player werden NPAPI-Plug-Ins ab Firefox 52 prinzipiell nicht mehr unterstützt.

Hier hat sich Mozilla nun überlegt Chrome-Addons in Firefox nutzen zu wollen. Für dieses Unterfangen stehen verschiedene Überlegung bzw. Lösungsansätze zur Verfügung.

Projekt Mortar

Mozilla hat nun angekündigt eine bessere Kompatibilität von Chrome Addons in Firefox voranbringen zu wollen. Dafür hat Mozilla das Projekt Mortar vorgestellt. Vor dem Hintergrund, dass Mozilla kontinuierlich die Abschaffung von NPAPI-Plug-Ins vorantreibt, liegt es nahe Chrome Plug-Ins in den Firefox Browser zu etablieren. Allen voran sollen das Pepper-API für PDFium für Dokumente und Pepper Flash für Flash-Inhalte eine Integration erfahren.

Das erklärte Ziel lautet den zeitlichen Aufwand für Projekte, welche nicht unbedingt für Web-Browsing benötigt werden, maßgeblich zu reduzieren. Mit Hilfe des Pepper-API sollen Chromium, Googles Open-Source-Engine für den Chrome-Browser übernommen bzw. unterstützt werden im Firefox-Browser.

Dabei sollen zwei Plug-Ins entstehen, welche in Firefox integriert werden sollen. Der PDF-Reader PDFium und Pepper Flash für Flash-Inhalte sollen dann Firefox unterstützen.

Mit diesen Entwicklungen tätigt Mozilla einen großen Schritt Richtung Abschaffung NPAPI. Dieser Vorgang soll bis Ende 2016 abgeschlossen sein.

Portierung von Chrome Addons für Firefox

Firefox kann auch ein riesiges Repertoire an Erweiterungen blicken und es werden stetig mehr. Dennoch sind nicht längst alle Plug-Ins auch für Firefox erhältlich.

Um es Plug-In-Entwicklern nun zu vereinfachen jegliche Plug-Ins auch für Firefox bereitzustellen, hat Mozilla nun den Firefox-Browser, nach Vorlage der Chrome Extension API, mit bisher fehlenden Schnittstellen erweitert. Mozilla möchte die Entwickler mit diesen Maßnahmen ermutigen mit so wenig Aufwand wie möglich Plug-Ins für Firefox bereitzustellen. Für diesen Schritt bietet es sich an Firefox mit den fehlenden bzw. mit ähnlichen Schnittstellen wie die von Chrome auszustatten.

Github

Zudem stellt Mozilla vor kurzem das experimentelle Tool „Chrome Tailor“ auf Github zur Verfügung. Dieses soll Chrome-Addons in Firefox-Erweiterungen umwandeln. Dadurch könnte Firefox theoretisch auf einen Schlag tausende von Plug-Ins dazugewinnen.

Foxified

Eine weitere Möglichkeit Chrome-Addons mit Firefox zu nutzen soll „Foxified“ bieten.

Mit diesem Plug-In sollen die im Chrome Web Store erhältlichen Erweiterungen direkt dahingehend manipuliert werden, dass diese direkt in ein Firefox-Addon umgewandelt werden.

Dabei wird die entsprechende CRX-Datei in eine XPI-Datei zusammen mit dem JSON-Manifest umgewandelt. Anschließend erfolgt ein Import in die Firefox-Developer-Version. Nun steht es dem Nutzer frei eine temporäre Installation vorzunehmen oder sich als Entwickler zu registrieren und das Plug-In selbst zu signieren oder es unsigniert zu lassen. Prinzipiell handelt es sich hierbei um eine simple und einfache Lösung Chrome-Addons in Firefox zu verwenden.

Bisher noch nicht ganz ausgereift

Während Mozilla noch an Plug-Ins wie PDFium und Pepper Flash bastelt, sind die anderen Varianten schon durchführbar. Allerdings muss man festhalten, dass die Technik noch nicht ganz ausgereift ist. Viele der Plug-Ins lassen sich scheinbar umwandeln, funktionieren hinterher aber schlichtweg nicht.

Mit Foxified lassen sich die Chrome-Addons problemlos in Firefox verankern. Nach der Portierung wird allerdings das entsprechende Plug-In mittels eines kleinen Icons in der Leiste angezeigt. Anschließend funktionieren bisher aber nur die wenigsten. Welche Plug-In keinerlei Schwierigkeiten macht ist der Google Übersetzer für Chrome.

Fast genauso versagt bisher die Möglichkeit der einfachen Portierung ohne den Chrome Web Shop zu manipulieren. Die Idee Chrome-Addons kompatibel für Firefox machen zu wollen ist begrüßenswert. In dieser Hinsicht hat Mozilla aber noch einen weiten Weg vor sich, auch wenn die Richtung die korrekte ist.